Liebe Interessierte,
in unserer ersten Ausgabe unserer Serie über rotierende zahnärztliche Instrumente werfen wir einen Blick auf die vielfältigen Optionen, die Ihnen bei der Auswahl dieser wichtigen Werkzeuge zur Verfügung stehen. Die schier unzählige Auswahl an Instrumenten stellt Zahnärzte und angehende Zahnärzte immer wieder vor die Frage: Welches Werkzeug passt in welches Gerät? Wie behalte ich den Überblick über meine Instrumente, und was bedeuten eigentlich die ISO-Nummern? Keine Sorge, wir stehen Ihnen zur Seite, um Ihnen bei diesen Fragen Klarheit zu verschaffen und Sie vor unangenehmen Überraschungen zu bewahren.
Zunächst einmal ist es entscheidend, die Grundlagen des rotierenden Instrumentariums zu verstehen, um die richtige Wahl aus dem breiten Angebot der Hersteller zu treffen.
Warum ist die Wahl des passenden Bohrers oder Schleifers so wichtig? Wenn die Abmessungen eines Werkzeugs nicht zu Ihrem eigenen Winkelstück oder Handstück passen, kann dies schwerwiegende Konsequenzen haben. Es besteht das Risiko, dass der Werkzeugschaft in der Spannzange durchdreht und diese beschädigt oder sich während der Behandlung lockert und herausfliegt. Das kann zu Problemen führen. Daher ist es sinnvoll, die Grundlagen noch einmal zu überprüfen.
Welche Fräsen und Schleifer sind mit welchen Spannsystemen kompatibel?
Im Praxisalltag haben Zahnärzte eine Auswahl an verschiedenen Systemen, um mit rotierenden Instrumenten zu arbeiten.
Das klassische elektrisch angetriebene Winkelstück überträgt die Rotationskraft über eine Welle auf den Arbeitskopf. Hierbei gibt es zwei Hauptarten der Verriegelung:
- Der RA-Schaft mit manueller Verriegelung
- Der FG-Schaft mit glatter Haftreibung
Der RA-Schaft ist mit 2,35 mm Breite etwas dicker als der glatte FG-Schaft mit 1,6 mm. Sie erkennen das RA-Instrumentarium sofort an der Verriegelungs-Kerbe am Ende. Die Winkelstücke, die auf den Mikromotor aufgesteckt werden, unterscheiden sich auch in der Drehzahlaufbereitung. Ein Beispiel hierfür ist das rot-beringte Winkelstück (Schnellläufer), das durch eine 5:1-Übertragung eine Arbeitsdrehzahl von bis zu 200.000 U/min erreicht. Die langsameren blauen und grünen Winkelstücke, mit einer Übertragung von 1:1 bzw. 5,4:1, weisen normalerweise einen RA-Schaft auf und sind für Bohrer mit Verriegelung ausgelegt. Diese Schaft-Art findet sich häufig bei Polierern, Rosenbohrern zum Exkavieren und Trennscheiben.
Alternativ dazu steht die zahnärztliche Turbine zur Verfügung, die mit Druckluft betrieben wird und Drehzahlen von bis zu 450.000 U/min erreicht. Die Drehzahl ist nicht regulierbar und das Drehmoment ist im Vergleich zu seinem elektrischen Pendant, dem roten Schnellläufer, deutlich geringer. Das Spannsystem akzeptiert ebenfalls FG-Schafte.
Außerhalb des Mundes, insbesondere bei der Bearbeitung zahntechnischer Werkstücke, ist das Handstück eine ausgezeichnete Wahl, um erstklassige Ergebnisse zu erzielen. Dieses nicht abgewinkelte Übertragungsinstrument verfügt normalerweise nicht über eine Übersetzung und erreicht Drehzahlen von bis zu 40.000 U/min. Es können Instrumente mit einer maximalen Schaftlänge von 44,5 mm eingespannt werden, und einige Hersteller bieten Modelle an, die sowohl lange zahntechnische Fräsen als auch Winkelstückbohrer aufnehmen können.
Wir hoffen, dass diese Informationen Ihnen bei der Auswahl der richtigen Instrumente für Ihre zahnärztlichen Anforderungen hilfreich sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr 3B Dental Team